Die wechselvollen Jahre zwischen und nach den beiden Weltkriegen forderten von den Sängern viel Idealismus und Treue zum Männerchor. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg waren die damals leitenden Männer Blessing und Kallenberger mit voller Hingabe bestrebt, den Chor zu halten.
Eine Wende brachte im Jahr 1950 die Erweiterung zu einem gemischten Chor, den dann 1954 Gerd Onnen, der Leiter des Folklorechors Stuttgart, übernahm. Seiner liebe- und verständnisvollen sowie musikalisch zielstrebigen Führung, verdankt der Verein seinen musikalischen Aufstieg. Die 75-Jahr-Feier 1966 war der schönste Beweis.
Als nach 23 Jahren der Chor durch den plötzlichen Tod des beliebten Chorleiters Gerd Onnen verwaist war, übernahm nach kurzer Übergangszeit sein Sohn Manfred Onnen den Liederkranz.
Manfred Onnen, der auch den Folklorechor Stuttgart, nunmehr „OnnenChor“ genannt, leitet, ist nicht nur musikalisch, sondern auch in der Menschenführung der Leiter, der den Liederkranz Heumaden immer wieder zu neuen Erfolgen führt.
Jedes Jahr wird vom Liederkranz Heumaden das bereits traditionelle, sogenannte Frühjahrs-Konzert durchgeführt, was natürlich von den Sängerinnen und Sängern außer den sonstigen reichlichen Verpflichtungen sehr viel abverlangt. Doch gerade diese öffentlichen Auftritte haben dem Liederkranz Heumaden seinen guten Namen eingebracht.
Der erste Vorsitzende, Franz Hald, mit seinem Ausschuss hat daran sicher einen großen Anteil.
Franz Hald war von 1962-1972 Zweiter Vorstand. Abgesehen von zwei Jahren Unterbrechung war er ab 1972 bis 1991 erster Vorstand, das sind insgesamt 27 Jahre. Sigmar Henschke übernahm dankenswerterweise für zwei Jahre (1980-1981) den Vorstand, als Franz Hald seine Vorstands-Tätigkeit unterbrach.
Begebenheiten, Auszüge und Anekdoten aus der Chronik des Liederkranzes Heumaden. Leider sind die Vereinsunterlagen aus der Gründerzeit, also von 1891 bis 1933, nicht mehr vorhanden.
Wie von älteren Mitgliedern zu erfahren war, wurden die damaligen Chronik-Unterlagen beim Umsturz 1933 im Garten von Johannes und Friedrich Glauner von irgendwelchen Personen verbrannt, die aufgrund von Aussagen aus dieser Zeit den Liederkranz „hassten“.
Dieser Zustand hing damit zusammen, dass sich 1927/28 der Liederkranz Heumaden und der Turnverein Heumaden zusammenschlössen und daraus der sogenannte „Arbeiterbildungsverein“ gebildet wurde.
Dieser Vorgang wurde mit Datum vom 30. Dezember 1927 in einem entsprechenden Vertrag beurkundet. Dieser Vertrag ist im hinteren Teil der Festschrift wiedergegeben.
Überhaupt war die Zeit zwischen 1933 und 1945 wohl eine schwere Zeit für alle Vereine, so auch für den Liederkranz Heumaden.
§ 3 der Gründungssatzung lautete: „Politik darf nicht getrieben werden.“ Dies war jedoch leichter gesagt als getan, es ließ sich nicht immer verhindern. Bei Kundgebungen und dergleichen musste sich der Liederkranz offensichtlich sängerisch beteiligen, um diese schwierige Zeit einigermaßen zu überstehen.
Doch zurück zur Gründung des Liederkranzes Heumaden, Glücklicherweise konnten im Jahre 1960 durch Aussage unseres Ehrenmitglieds und Mitbegründers Julius Schädel interessante Einzelheiten aus dieser Zeit festgehalten werden.
Julius Schädel wörtlich: Die Gründung fand 1890 im Bäckerstüble (Traube), Glaunerweg 4 (jetzt Haus Bentzinger), zwischen Weihnachten und Neujahr statt. Den Mut zur Gründung hatten 24 Männer im Alter zwischen 20 und 26 Jahren.
§ 1 In der Gemeinde Heumaden hat sich ein Verein gebildet zur Hebung des Gesangs.
§ 2 Mitglied kann jeder unbescholtene Bürger werden, der das 20. Lebensjahr erreicht hat.
§ 3 Politik darf nicht getrieben werden.
Zum Vorstand wurde Gottlob Pfeiffer (Backofenbauer) und zum Kassier und Schriftführer Fritz Steiß gewählt.
Aus jeder Stimmlage sollte ein Vertreter für den Ausschuss gestellt werden. Der Beitrag betrug monatlich 40 Pfennige.
Der erste Chorleiter war Hauptlehrer Werner aus Heumaden. Das Honorar für diesen betrug 1 Mark pro Singstunde.
Die 1. Singstunde fand im Januar 1891 statt und zwar im heutigen Gasthaus „Linde“, im Nebenzimmer, später dann auch im Saal. Bald schon Jedoch verlegte man die Singstunde ins Gasthaus „Rose“, so dass man heute sagen kann, dass die „Rose“ über 90 Jahre Vereinslokal ist.
Das erste Lied, das gelernt wurde, hieß: „Wenn die Quellen silbern fließen“. Julius Schädel sagte: „Es war ein Elend, bis es endlich mit diesem Lied geklappt hat.“
Die Meinung von Chorleiter Werner war: „Das ist genau so, wie wenn man mit einer Stange im Nebel herumfahren würde.“
Das Honorar stiftete Chorleiter Werner teilweise wieder mit der Bemerkung: „Ihr Kerle habt ja doch kein Geld“
Die Fahnenweihe fand im Jahre 1900 statt. Zur Stiftung der Fahne trugen viele durch Spenden bei, u. a. Herr Weiß (frühere Ziegelei im Lederberg), Höchel und Fritz Glauner, der spätere Vorstand Fritz Strohhäcker und Kassier Wilhelm Auch, Wie gesagt, am 13. Mai 1900 fand die Fahnenweihe im Löwengarten des damaligen Gasthauses „Zum Löwen“ statt. Heute ist dort ein Mehrfamilienhaus mit einem Frisörladen.
Abends ist ein eiskalter Wind gegangen, so dass alles davongelaufen ist. Es konnte kein Bier mehr verabreicht werden.
In der Nacht hat es dann so geschneit, dass die Bäume geschüttelt werden mussten, um ein Zusammenbrechen zu verhindern. Nach der Fahnenweihe fand ein Sängerfest in Böblingen statt. Der Verein konnte daran jedoch nicht teilnehmen, da es immer an den „ersten“ Tenören fehlte. Man fuhr damals mit dem Fuhrwerk (Pferde- oder Ochsengespann). Fahnenträger war Bäcker Fauser. Gegen Abend zog ein schweres Gewitter auf. Leider wurde dabei auch die kostbare Vereinsfahne in Mitleidenschaft gezogen.
Es hat auch Zeiten gegeben, wo nicht gesungen werden konnte, da der Besuch der Singstunde sehr mangelhaft war. Während des 1. Weltkriegs von 1914-1918 lag dann alles still, soweit Julius Schädel.
Nachfolgende Begebenheiten und Vorgänge wurden den noch vorhandenen Chronik-Aufzeichnungen entnommen.
Aus heutiger Sicht sind sie so interessant, dass es der Chronist für richtig befunden hat, darüber zu berichten.
Im Jahre 1932 beispielsweise betrugen die Kasseneinnahmen des Liederkranzes Heumaden von Oktober bis Dezember 18 Mark und 44 Pfennig.
Eine Tellersammlung bei den Mitgliedern brachte 1 Mark und 45 Pfennig.
Der damalige Mitgliedsbeitrag betrug 25 Pfennig.
Die Ausgaben im Zeitraum Oktober-Dezember 1932 beliefen sich auf 3 Mark und 24 Pfennig.
Ein Getränk in einer Singstunde wurde mit 36 Pfennig aufgeführt.
3 Glas Bier wurden mit 63 Pfennig und ein 1/2 Itr. (Schoppen) Wein wurde mit 70 Pfennig berechnet.
Am 25. Februar 1934 brachte die Versteigerung einer Wurst den Erlös von 1 Mark und 60 Pfennig.
Am 18. November 1934 wurden 4 Mark Vergnügungssteuer an das Bürgermeisteramt bezahlt.
Von 366 Mark und 80 Pfennig Ausgaben für das Jahr 1934 belief sich allein das Dirigenten-Honorar für den Chorleiter Eiser auf 300 Mark, er bekam damals 25 Mark im Monat.
Der „Saldo“ war jedoch die ganzen Jahre über im „Haben“, d. h., es wurde immer gut gewirtschaftet.
Ausschusssitzung am 18. 1. 1935:
Der Überschuss von 25 Mark vom Familienabend wird den „Rapp-Waisen“ übergeben.
Generalversammlung am 3. 2.1935:
Der seitherige Ausschuss wurde freudigerweise von der Versammlung so bearbeitet, dass keiner dazukam, von seinem Amt zurückzutreten.
Ausschusssitzung (AS) August 1935:
Jeder Sänger soll bedacht sein, neue Sänger zu werben.
Am 23. Juni 1934 beteiligte sich der Verein an der Sonnenwende und am 3. August 1934 nahm der Liederkranz an der Trauerfeier des werten Reichspräsidenten von Hindenburg in der Kirche teil.
Am 15. Februar 1937 beteiligte sich der Verein am Kappenabend bei Mitglied W. Klemm.
AS am 21. 2. 1937:
Zusammenkünfte der Vereinsvorstände, um sich gegenseitig zu unterstützen bzw. gemeinsame Veranstaltungen leichter zu ermöglichen.
Generalversammlung (GV) am 26. Februar 1937:
W. Bayha wurde zum Schriftführer bestimmt, Willi Maier wurde Notenverwalter.
Der Vorstand Georg Joos machte den Vorschlag, es sollen Stimmführer aufgestellt werden.
AS Oktober 1937:
Die Singstunden werden immer schlechter besucht, Neue Sänger sollen angeworben werden.
Sängerversammlung am 14. Oktober 1937:
Von den Sängern wird durch Unterschrift bestätigt, daß die Singstunden regelmäßig besucht werden. Wenn ein Sänger 3x unentschuldigt fehlt, soll er ausgeschaltet werden (wortwörtlich übernommen wie alle Notizen).
AS am 16. Oktober 1937:
Indem die Singstunden immer schlechter besucht werden, soll eine Werbung von „frischen“ Sängern unternommen werden, um den paar Getreuen den Mut nicht ganz zu nehmen.
Jahresprogramm 1938
13. März Heldengedenktag
20. April Geburtstag des Führers
1. Mai Maifeier
Mai Gemeinsamer Ausflug
Ende August Ausflug an den Rhein
2. Oktober Erntedankfest
Oktober 1938
Auf Grund des katastrophalen Singstundenbesuchs ist ein Betrieb kaum mehr
möglich. 4 Wochen Pause, in dieser Zeit soll jeder Sänger weitere Sänger
werben.
GV am 2. Februar 1941
Berichte über das Jahr 1939, 1940 fiel die Generalversammlung aus.
GV am 18. Januar 1942
In nächster Zeit soll an unsere Vereinskameraden im Feld ein Paket entsandt werden.
GV am 24. Januar 1944
Der Vorstand dankte den Sängern für das gut gelungene W. H- W.-Singen (Winterhilfswerk).
Am 20. Mai 1949 fand die 1. Versammlung nach dem Kriege statt.
In den Vorstand wurden gewählt:
Wilhelm Maier – Vorstand
Pfeiffer – 2. Vorstand
Willi VolImer – Schriftführer
Willi Maier – Kassier
Karl Luckert – Sängervorstand
Karl Ruckaberle – Notenverwalter
Stimmführer wurden:
Fritz
Bendler
Schäfer
Thom
Fr. Dreizler
Mitgliederversammlung am 7. August 1949
Der Vorstand gab einen kurzen Rückblick von der Wiedergründung des Liederkranzes. Zu dieser Zeit betätigen sich 43 Sänger aktiv. Der Kassenbestand betrug bis 7. 8. 49 = 200,66 DM. Auf dem Konto der Darlehenskasse befinden sich durch Aufwertung 24,35 DM.
Es wurde beschlossen, ab Jahresende den Beitrag auf 80 Pfg. zu senken. Honorar für den Chormeister 30,- DM, ab 1. August wurde es auf 35,- DM erhöht. Als Vereinsdiener wurde einstimmig Heinz Fröschle gewählt, der dafür monatlich 3 DM erhielt.
Am 30. Oktober 1949 fand das Kirchenkonzert statt. Als Ehrengäste wurden geladen: Dr. Haspel, Bezirksvorsteher Dr. Grünberg, Dr. Reimold, Frau Bleicher, die Gemeindeschwester und 4 Kriegsfrauen.
Es war ein voller Erfolg.
Die Solisten waren: Frl. Störner (ehemalige Klavierlehrerin), Kammersänger Wittrisch und Professor Bleier.
Zum Jahresabschluss 1950 veranstaltete der Liederkranz an fünf Plätzen in Heumaden ein Silvestersingen.
Die Sängerzahl hat jetzt 50 erreicht und 18 passive Mitglieder zieren das Ganze.
Jeder Kriegsheimkehrer wurde mit einigen Liedern bedacht.
Der Beitrag für aktive und passive Mitglieder beträgt 1,- DM.
Am 31. März fand in der „Rose“ ein „Schwäbischer Abend“ statt. Der Eintrittspreis betrug 90 Pfg. Es wurde ein voller Erfolg.
Mitgliederstand 1951: Aktive 52, Passive 21.
Anlässlich der Generalversammlung 1951 wurden die neu gefaßten Statuten einstimmig angenommen.
Sonntag, 22. Juli 1951
Fußballspiel LIEDERKRANZ HEUMADEN gegen TSV HEUMADEN anlässlich eines Sportfestes in Heumaden.
Spieler bzw. Sangesbruder Artur Hohenberger mußte mit gebrochenem Fuß in ein Krankenhaus gebracht werden, Der Spielausgang ist nicht mehr bekannt.
Zur traditionellen Heumadener Kirbe am 18. November 1951 erstellte der Liederkranz bei der „Rose“ einen Schießstand. Neben Blumen, Zigaretten, Wein und Geldpreisen konnte man Hasen und einen herrlich dekorierten Korb gewinnen.
Der Kassier konnte einen schönen Überschuss quittieren.
In diesem Jahr wurde auch beschlossen, dass ein Sänger nur die Hälfte des Beitrages bezahlen muss, wenn er noch einem anderen ortsansässigen Verein angehört.
Für einen neuen Notenschrank stellt Sangesbruder Blessing das Holz gratis zur Verfügung.
Bei einem lustigen Sängerabend in der „Rose“ bringen die Sangesbrüder Kallenberger und Helfensteller eine Funkreportage von einem Motorradrennen.
Neuer Vorstand ab 1952: Otto Blessing
Wilhelm Maier legte nach langen Jahren das schwere Amt nieder.
Der verdiente Ehrenvorsitzende wurde noch in diesem Jahr zu Grabe getragen.
Doch das Vereinsleben muss weitergehen.
1953 fand der 1. Faschingsball des Liederkranzes in der „Rose“ statt.
1953 gab es auch Schwierigkeiten zwischen dem Liederkranz und dem langjährigen Chorleiter Eiser. Ende 1953 wurde er schließlich durch einen neuen Chorleiter, Herrn Elisat abgelöst.
Erster Auftritt in der Öffentlichkeit am Volkstrauertag.
Die Sängerfrauen treffen sich immer öfters, um auf diese Art mehr am Vereinsleben teilzunehmen.
1954 wurde Walter Kallenberger Erster Vorstand, Stellvertreter: Otto Blessing. Weil kein Schriftführer gefunden wurde, übernahm Walter Kallenberger auch dieses Amt.
Der Antrag, einen Knabenchor zu gründen, wurde gutgeheißen.
Herr Gerd Onnen wurde als neuer Chorleiter beim Liederkranz Heumaden angestellt.
Die Singstunde mußte jedoch von Freitag auf Dienstag verlegt werden.
Herr Gackle wurde am 24. Oktober im Vereinslokal Neuhausen vom Liederkranz Heumaden für seine kameradschaftliche Aushilfe eine kleine Ehrung in Form von Geschenken erwiesen.
Rückblick auf das Jahr 1954:
Am Jahresanfang besuchten noch 40 Sänger die Chorprobe, am Jahresende nur noch 30.
Der 1. Vorstand, Walter Kallenberger, möchte sein Amt abgeben.
Es findet sich jedoch niemand. Wenigstens übernimmt Kurt Pfeiffer den Schriftführer für 1955.
Nach Walter Kallenberger übernimmt der heutige Ehrenvorstand Willi Maier von 1956 bis 1971 das Vereinsschiff (seit 1972 Ehrenvorstand). Noch im Jahre 1954 kam es zum Bruch mit Chorleiter Elisat.
Der Liederkranz Heumaden war ohne Chorleiter. Es stand zu dieser Zeit nicht zum Besten.
Durch Vermittlung von Otto Blessing gewann man aushilfsweise Herrn Gackle von Neuhausen, der zu jeder Singstunde von Sängern mit dem Auto geholt und wieder heimgebracht wurde.
26. Juni 1954 großes Gartenfest im Garten von Emil Klenk (der Vater vom heutigen Emil Klenk), damals und heute ein großer Gönner des Liederkranzes.
Die Mitglieder des Turnvereins haben den Umsatz ziemlich gesteigert.
Viele Sänger mit Frauen haben zum guten Gelingen beigetragen.
Der größte Dank gebührte dem Kassier Willi Maier für seine Einsatzfreudigkeit.
Die größte Sorge blieb jedoch die Dirigentenfrage, da Chorleiter Gackle auf Entlastung drängte.
Im September 1954 wurde Sangesfreund Willi Vollmer vom Schillerchor ein Herr Onnen empfohlen, der daraufhin zur Singstunde am 17. September 1954 eingeladen wurde, um eine Probedirektion zu geben.
Die Direktion fand allgemein im Sangeskreis Anklang und wurde einstimmig akzeptiert.
Der Liederkranz macht eine unruhige Phase durch, obwohl sich die Chorqualität durch den neuen Chorleiter, Herrn Onnen, steigert.
Am 18. Dezember 1954 Familienunterhaltung in der „Rose“. Es wurden Ehrungen für 40, 50 und 60jährige Sängertätigkeit vorgenommen. Es spielte eine Kapelle unter Leitung von Sangesfreund Willi Schwenk. Der Liederkranz, eine Kindergruppe mit ihren Blockflöten, sowie die Albverein Tanzgruppe verschönerten den Abend.
Das Vereinsleben im Liederkranz entwickelte sich durch den im Jahr 1958 gegründeten Gemischten Chor kulturell attraktiver.
Chorleiter Gerd Onnen hat es verstanden, durch neues Liedgut in Richtung Folklore neuen Schwung in den Chor zu bringen.
Die seit 1953 bis heute jedes Jahr (1991 wegen Golfkrieg ausgefallen) statt findenden Faschingsveranstaltungen finden, nicht zuletzt durch das vielfältig angebotene Programm, großen Anklang.
Bis vor wenigen Jahren wurde vom Liederkranz ein Frühjahrs- und Herbstkonzert durchgeführt, oft auch ein „Maitanz“.
Da dies jedoch ein riesiges Engagement für die Sängerinnen und Sänger bedeutete, hat man sich mit der Zeit auf das inzwischen traditionelle Frühjahrskonzert mit Tanz konzentriert, wie eingangs der Festschrift auch aufgeführt.
Diese Konzerte sind ohne Zweifel der jährliche Höhepunkt im Vereinsleben geworden. Unübertroffen dabei die Anstrengungen unserer Sängerinnen, die nicht mehr zeitgemäße Turn- und Festhalle in ein Schmuckkästchen zu verwandeln.
Der Liederkranz ist heute mehr denn je rührig, ist nach wie vor an neuen Sängerinnen und Sängern und passiven Mitgliedern interessiert, sein „Freizeitangebot“ kann sich durchaus sehen lassen. Beispielsweise:
Doch Sorgen und Nöte waren und sind der ständige Begleiter eines Vereins, auch in der heutigen Zeit. Wichtig ist dabei, und dies ist nicht immer leicht, die nun einmal notwendigen Leute zum Steuern des Vereinsschiffes zum Wohle aller zu haben.
Gründung des Frauenchors im Liederkranz Heumaden
Man schreibt das Jahr 1956; der Liederkranz Heumaden mit seinem Männerchor besteht seit nunmehr 65 Jahren. Viele Höhen und Tiefen hat der Verein durchlebt.
Das Vereinsleben stagnierte mal wieder etwas. Die Werbung von „neuen Sängern“ wurde für den damaligen Männerchor immer schwieriger. Heumaden selbst hatte ja auch noch nicht so viele Einwohner wie heute.
Übrigens, Männer zum Singen kann der Liederkranz auch heute noch dringend gebrauchen!
Doch zurück zum Jahr 1956. Der damalige Chorleiter Gerd Onnen und der Vorstand Willi Maier möchten mehr aus dem Liederkranz machen.
Immer wieder wird über die Möglichkeit gesprochen, einen, „Gemischten Chor“ aus der Taufe zu heben, um so den Verein wieder attraktiver werden zu lassen.
Die Sängerfrauen, die sowieso ihren aktiven Männern bzw. dem Liederkranz bei jeder Gelegenheit zur Seite standen, sollen den Verein wieder auf Vordermann bringen.
Für manchen der Männerwelt im Verein ist dies bestimmt nicht recht vorstellbar.
Am 17. Mai 1958 war es endlich soweit. Man traf sich im „Cafe Klemm“ in Heumaden, um den „Gemischten Chor“ zu gründen.
Die erste Frauen-Singstunde nach der Gründung fand am 20.5.1958 statt. Die positiven Auswirkungen zeigten sich bereits zwei Jahre später:
Die größte Mitgliederzahl, die der Liederkranz Heumaden seit seiner Gründung hatte, war erreicht:
über 150 Mitglieder!!!!